Skip to main content

Im Notfall 112

BF-Tag der Jugend

| Aktuelles

Auch in diesem Jahr war auf dem Ausbildungsplan der Jugendfeuerwehr ein Berufsfeuerwehr-Tag eingeplant worden und so fanden sich am 14. September um 17.00 Uhr wieder 14 Feuerwehrjugendliche ein, die 24-Stundenschicht einer Berufsfeuerwehr kennenzulernen.

Kurz vor 18.00 Uhr wurden wir zum ersten Einsatz gerufen. „Verkehrsunfall – gefährliche Dämpfe entweichen“ lautete der Funkspruch. Schon beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges wurde klar, dass der Angriffstrupp nur mit Atemschutz vorgehen konnte, da ein landwirtschaftlicher Anhänger mit Spritzmittelfässern verunglückt war. Wie auch im letzten Jahr wurden dazu schwere Atemschutzgeräteattrappen verwendet. Ein Autofahrer, der aufgrund der Dämpfe Atemnot bekam, schleppte sich im Schockzustand davon und musste im 3 Meter hohen Maisfeld gesucht werden. Mit dem Überdruckbelüfter wurden währenddessen die Dämpfe weggedrückt und mit einer Wasserwand niederschlagen.

Da beim Einrücken in das Gerätehaus bis zum Abendessen noch Zeit war, nutzten die Aktiven die Gelegenheit, unseren Ausbildungsstand noch weiter zu verbessern. Es folgte eine Unterrichtseinheit zum Thema CSA (Chemikalien-Schutz-Anzug) und der Einrichtung eines Dekontaminationsplatzes.

Nach dem Essen hergemacht, gingen wir in den gesellschaftlichen Teil über. Leider wurde der Abend um 22.00 Uhr durch einen weitern Alarm unterbrochen. Ein Radfahrer war spätabends auf dem Radweg in Richtung Bernhardswald unterwegs und stürzte im Bereich der alten Mühle eine Böschung hinunter. Unsere Aufgabe bestand darin, den Rettungsdienst zu unterstützen. Christian Schmid, Sebastian Scherer und Florian Unfried, die sich parallel zum Feuerwehrdienst auch beim Roten Kreuz ehrenamtlich engagieren, haben eigens für diesen Einsatz einen Rettungswagen organisiert. Mit einem Höhenrettungssatz wurden die Kameraden vom BRK zum Patienten hinab gelassen. Bevor wir den Sanitätern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen konnten, galt es die Ausleuchtung sicherzustellen. Wieder einmal mehr zeigte sich, wie nützlich unser TLF mit seinem Lichtmast ist.
Da wir erst gegen 23.45 Uhr ins Gerätehaus zurückkamen und unsere Ausbilder genau wussten, wie kurz unsere Schlafgelegenheit sein würde, schickte man uns um halb eins ins Bett. Obwohl wir uns dagegen sträubten und niemand wirklich schlafen wollte, gaben wir schließlich nach und versuchten, in dem zum Bettenlager umfunktionierten evangelischen Kirchenraum, Schlaf zu finden. An dieser Stelle noch mal recht herzlichen Dank für die Bereitstellung.

Einige von uns wollten es gar nicht wahr haben, als frühmorgens um 5.30 Uhr wieder einmal der Alarm ertönte. Eigentlich lautete der Einsatzbefehl „VU mit eingeklemmter Person“, doch am Unfallort angekommen mussten wir feststellen, dass aus einem der angrenzend gelagerten Fässer eine giftige Substanz auslief. Während ein Teil der Mannschaft versuchte mit Spreitzer und Schneidgerät die Person aus dem Auto zu befreien, bestand für die anderen die Aufgabe, einen Dekontaminationsplatz aufzubauen und mit einem CSA-Anzug den gefährlichen Stoff zu erkunden. Hier konnten wir die erst am Vorabend erlernte Theorie nun auch in der Praxis anwenden.
Nach diesem Einsatz hatte sich jeder sein Frühstück redlich verdient und dank der guten Küchenorganisation unserer Aktiven war dieses dann auch schon im Gerätehaus für uns vorbereitet. Wie schon die Jahre zuvor, stand im Anschluss der technische Dienst auf dem Plan. Viel war zu tun im Gerätehaus: Halle abspritzen, Schläuche waschen und zum Trocknen aufhängen und die Überreste der Jugenddisko wegräumen.
Noch mitten unterm Waschen und Aufräumen wurden wir zum nächsten Einsatz gerufen. „Brennender Pkw“ lautete der Befehl. Aber schon bei der Anfahrt musste der Einsatzleiter die Meldung berichtigen und einen Pkw in Vollbrand mitteilen. Umgehend war ein erster Löscheinsatz mit dem Schnellangriff sichergestellt, bis sich der Angriffstrupp mit Atemschutz ausgerüstet hatte. Dieser Einsatz lief wie am Schnürchen und bei der Einsatznachbesprechung waren unsere Aktiven sichtlich beeindruckt, wie effektiv, schnell und gut ausgebildet die Feuerwehrjugend diesen Brand in weniger als 10 Minuten löschte.
Zurück im Gerätehaus machte sich nun der Küchentrupp bereit, das Mittagessen zuzubereiten. Auch hier zahlte sich die Erfahrung aus, die schon bei der Aktion „3 Tage Zeit für Helden“ in Sachen Essenszubereitung gesammelt wurde.

Der folgende Einsatz war für unsere Jugendfeuerwehr eine besondere Ehre und gleichzeitig ein wahrscheinlich einmaliger Zufall. An diesem Tag heiratete die stellvertretende Kreisjugendwartin Katrin Liebl. Unsere Jugendfeuerwehr nahm dies natürlich zum Anlass, ihr die besten Glückwünsche gleich persönlich zu überreichen, und so reihte sich die Jugendfeuerwehr Wenzenbach in das lange Spalier vor der Pettenreuther Pfarrkirche mit ein.

Wieder im Gerätehaus, waren alle nach mittlerweile 22 Stunden BF-Tag schon ziemlich erschöpft, doch als wir von unseren Aktiven gefragt wurden, ob wir vorzeitig aufhören wollen, protestierten wir energisch.
Kurz nachdem wir uns zu den, von der Bäckerei Schifferl gespendeten Kuchen, gesetzt hatten, wurden wir zum nächsten Einsatz gerufen. Diesmal musste ein großes Hornissennest bei der Hauptschule entfernt werden. Angekommen am Einsatzort, stellten wir fest, dass bereits eine Person von einer Hornisse gestochen worden war und unter einem allergischen Schock stand. Rasch war der Imkeranzug übergezogen, damit die Gefahr schnell beseitigt werden konnte.

Wir waren erst kurz am Gerätehaus angekommen, ertönte erneut ein Alarm. „Feuermelder der Grundschule hat angeschlagen“, lautete der Einsatzbefehl. Da wir von außen nichts erkennen konnten, suchten wir mit der Wärmebildkamera die Wände der Grundschule ab. Auch hiermit konnten wir keine Erwärmung feststellen und somit rückten wir wieder ins Feuerwehrhaus ein.

Zum Schluss sei so viel gesagt: Es war wieder einmal eine gute Organisation, viele interessante Einsätze und lehrreiche Besprechungen.