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Im Notfall 112

"Was kann ich schon tun?" - Alle fordern mehr Zivilcourage, wir zeigen sie

| Aktuelles

"Was geht mich das an", "Tut mir leid, keine Zeit", "Hab ich gar nicht gesehen", Was kann ich schon tun", "Soll doch jemand anderes helfen", "Das ist nicht mein Job", "Ich weiß gar nicht was ich tun sollte"....
Das sind nur wenige Gedanken oder gar Aussprüche, die so oder anders an Unglücksorten immer wieder gedacht bzw. formuliert werden.

Gerade Rettungskräfte kennen neben den Gefahren der Einsatzstelle auch die Gefahren des Einsatzumfeldes. Die Gefahren, die von "Wegguckern", - oder noch schlimmer - "tatenlosen Hinguckern" bzw. "Schaulustigen" ausgehen. Dabei gilt immer noch die Devise:

"Wer nichts tut, macht auch mit!".

Wer nichts tut, setzt Menschenleben aufs Spiel oder hilft Tätern zu entkommen und macht sich unter Umständen an Straftaten mitschuldig. Unterlassene Hilfeleistung ist strafbar und kein Kavaliersdelikt. 17102010 2
Aus diesem Grund versuchen Feuerwehren immer wieder auf die Initiative und das Engagement ihrer Mitglieder aufmerksam zu machen. Bei Feuerwehrleuten herrscht nämlich der Gedanke

"Zupacken statt zuschauen"

Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist dabei die Tatsache, Unglücksfälle zu sehen statt zu übersehen. Sich prügelnde Jugendliche, ein am Boden liegender Passant oder ein vom Straßenrand abgekommenes Auto sind nicht immer harmlose Alltagssituationen, sondern eventuell Notfälle, die gerade Ihr beherztes Eingreifen verlangen würden. Trotzdem erhalten Menschen in Not manchmal keine Hilfe. Zum Teil fehlt es an Wissen, ob und wie geholfen werden kann. Andererseits sind viele Mitmenschen auch zu bequem oder es ist ihnen gleichgültig, was um sie herum passiert.

Dabei vergessen Sie, dass dieses Desinteresse Menschenleben kosten kann. Der Zeitgeist bringt es auch mit sich, dass umstehende Bürger den Helfern gutgemeinte Ratschläge zurufen, selber aber leider nichts tun. Teilweise kommen Helfer nur erschwerend durch die zuschauenden Menschen-massen.

Dabei ist es so einfach:

Die Notrufnummer 112 ist schnell gewählt. Zudem kostet Sie ein Notruf nichts (Kartenhandys können auch mit abgelaufener SIM-Karte einen Notruf absetzten.) und die Meldung eines Unglücks dauert nur wenige Minuten.

Auch gefürchtete Unannehmlichkeiten sind für viele Bürger eine willkommene Ausrede. Dabei heißt Zivilcourage wörtlich übersetzt Bürgermut und ist ein werteorientiertes demokratisches Handeln und eine besondere Form öffentlichen Muts.
Und bringen wir nicht schon den Kindern bei, dass Mut etwas Tolles ist?

Zeigen wir also Zivilcourage durch Zupacken statt Zuschauen