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Im Notfall 112

Bericht über die Jahreshauptversammlung 2010

| Aktuelles

von Ralf Strasser, Mittelbayerische Zeitung

Die Zahlen sind besorgniserregend. Immer weniger Aktive engagieren sich bei den Freiwilligen Feuerwehren. 2009 waren es nur noch 7725 Männer und Frauen, die sich aktiv einbringen. Und die Entwicklung zeigt eher nach unten, wie Kreisbrandrat Waldemar Knott befürchtet. Diese Tendenz scheint in Wenzenbach jedoch nicht angekommen zu sein. Die Feuerwehr geht mit 536 Mitgliedern ins neue Jahr, ein Plus von zwölf Neuaufnahmen. Was durchaus mit der attraktiven Vereinsgestaltung zu tun haben könnte, die der Vorsitzende Sandro Kolar als positiv und zukunftsorientiert bezeichnet. Dass die Gemeinschaft der Wenzenbacher Wehr stimmt, zeigte sich auch an der Teilnahme an der Jahresversammlung. Gute zehn Prozent aller Mitglieder drängten sich im Saal der Gaststätte Menzo und ließen sich informieren über Vereinsaktivitäten, aktive Einsätze und Ausbildungen.

Das eigene Sommerfest stellte eine kleine Attraktion für sich dar, so der Vorsitzende. "Da bewegt sich etwas", sagte er und meinte damit vor allem auch die Jugend, die sich - unter anderem mit einer Showübung - hier lobenswert engagiert hatte. Der Terminkalender für 2011 scheint ebenso ausgefüllt zu sein, wie im abgelaufenen Jahr. Die Höhepunkte: Zwei Fahrzeugweihen, der Faschingsumzug, drei Gründungsfeste und das Bürgerfest in Wenzenbach. Doch nicht alles verlief in harmonischen Bahnen. Durch den Rücktritt des Kommandanten Andreas Rockinger war die Führungsspitze gefordert. Als Joker brachte man Nicole Meier ins Spiel und diese Trumpfkarte sollte sich als "Volltreffer" erweisen. "Relativ schnell wurde klar, dass nur sie für dieses wichtige Amt als geeignete Person gesehen werden kann", sagte Sandro Kolar.

Nachdem Nicole Meier, noch in ihrer Doppelfunktion als Kassiererin, über eine positive Kassenführung berichtete und Kassenprüfer Udo Schindler ihr eine gute Arbeit attestierte, bilanzierte sie als neue Kommandantin ein Jahr mit "bedeutenden Inhalten, einschneidenden Ereignissen und ein Jahr mit geschichtsträchtigen Veränderungen." Man werde energisch den aktiven Weg gehen, den ihr Amtsvorgänger Andreas Rockinger eingeschlagen habe, versprach Meier, "die neuen Strukturen haben sich bewährt und werden unverändert fortgeführt." Die Zahlen der Aktiven beeindruckten indes: 68 Einsätze zählte die Kommandantin auf, davon 55 THL-Einsätze, zwölf Brände (darunter ein Großbrand mit erfolgreicher ILS-Alarmierung) und eine Sicherheitswache. Für diese Einsätze mussten 1397 Stunden erbracht werden. "Dass unser Dienst kein charmantes Hobbydasein ist, zeigte sich am Silvesterabend, an dem wir zu einem Verkehrsunfall gerufen wurden", betonte sie.

Die Basis für die erfolgreichen Einsätze bildet nach wie vor eine Ausbildung, die in insgesamt 4563 Stunden erarbeitet wurde. In allen Bereichen führte die Wehr 70 Ausbildungs- und Übungseinheiten durch. Stolz war Nicole Meier auch auf den Nachwuchs. Elf Jugendliche absolvierten 23 Ausbildungen. Die Jugendgruppe blickt aber auch über den eigenen Tellerrand hinaus. So engagierten sie sich bei der 40-Jahrfeier der Jugendfeuerwehr im Landkreis und griffen dort das Thema Alkohol offensiv auf und informierten mit einem eigenen Informationsstand über diese Thematik.

Schließlich bat die Vereinsführung zur Wahl des Kassiers. Manuel Hofstetter - BWL-Student und erst seit einem halben Jahr
Mitglied - wurde einstimmig als Nachfolger von Nicole Meier gewählt. Dazu wurden 20 Mitglieder befördert und 13 Floriansjünger für ihre langjährige Vereinstreue ausgezeichnet.

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2. Bürgermeister Ewald Fischer, der eine Lanze für die Feuerwehren brach, sagte die Unterstützung der Gemeinde für die neue Kommandantin zu. "Das gilt auch für die Renovierung des Feuerwehr-Hauses", betonte Fischer. "Die Absauganlage ist drin, die Tore folgen, die Sanierung läuft."

Kreisbrandmeister Alois Ederer setzte mit einer seiner letzten Reden - er geht im April nach über 42 Jahren Feuerwehrdienst in den Ruhestand - den Schlusspunkt der Versammlung. Ederer zeigte sich erfreut über die Entwicklung bei der Feuerwehr Wenzenbach, vor allem über die "mustergültige Jugendarbeit, die hier geleistet wird." Sein Appell an die Feuerwehrführung: "Sich nicht hinter dem Schlagwort der demografischen Entwicklung verstecken, sondern aktiv mit einem attraktiven Verein um neue Mitglieder werben."

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