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Im Notfall 112

In der Freiwilligen Feuerwehr schlagen zwei Herzen

| Aktuelles

ber die Jahreswende häufen sich Presseberichte von Jahreshauptversammlungen der einzelnen Feuerwehrvereine des Landkreises. Dabei denkt man bei einer Feuerwehr doch vornehmlich an Katastrophen, Unglücke, Notlagen und an Einsatzkräfte die Brände löschen oder zu Verkehrsunfällen gerufen werden. Wie kann also Beides zusammengehören?

Nun ja, "Die Feuerwehr" unterteilt sich in zwei getrennte Institutionen, einer Aktiven Mannschaft (gemeindliche Feuerwehr)
und einem privatrechtlichen Verein (Feuerwehrverein).

Die gemeindliche Feuerwehr ist eine öffentliche Institution der Gemeinde, wie etwa der Bauhof oder die Gemeindeverwaltung. Einziger Unterschied: Die Beschäftigten der gemeindlichen Feuerwehr arbeiten ehrenamtlich und daher kostenlos! Bekanntermaßen ist es eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Gemeinden bzw. Städte eine Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten um die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten. Im Besonderen geht's hier um den abwehrenden Brandschutz, der technischen Hilfeleistung und des vorbeugenden Brandschutzes. Die Hauptfinanzierungslast dieser gemeindlichen Einrichtung liegt bei der örtlichen Kommune. Für bestimmte Einsätze und freiwillige Leistungen erhebt die kommunale Verwaltung Gebühren für den Einsatz ihrer Feuerwehr, um hier geringfügige Einnahmen verbuchen zu können. Laut Gesetz ist jeder Mitbürger zwischen dem vollendeten 18. und 63. Lebensjahr zum ehren-amtlichen Dienst verpflichtet oder kann dazu verpflichtet werden. Zumeist sind es aber Mitgliedern des örtlichen Feuerwehrvereines die sich freiwillig der Gemeinde für diesen Dienst zur Verfügung stellen.

Arbeitnehmer, die in der aktiven Mannschaft einer Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlichen Dienst verrichten, haben den Anspruch für Einsätze und Ausbildung von ihrem Arbeitgeber freigestellt zu werden. Wie schon erwähnt ist die Aktive Mannschaft eine Einrichtung der Gemeinde. Aus diesem Grund ist der oberste Dienstherr immer der amtshabende Bürgermeister. Die Leitung und Organisation der aktiven Mannschaft ist Aufgabe der/s 1. Kommandantin/Kommandanten. Diese/r ordnet dann wiederum weitere Arbeitsbereiche z.B. Jugendwarte, Atemschutzgerätewarte, Ausbildungsbeauftragte, Gerätewarte usw. Immer wichtiger werden die Arbeitsbereiche der Brandschutzerziehung in Kindergärten, Schulen und sonstigen Einrichtungen und der beratende Brandschutz für besondere Objekte.21032011 1



Der zweite Teil ist der Feuerwehrverein, den viele von Feuerwehrfesten und verschiedenen Veranstaltungen kennen. Hierbei handelt es sich nun wirklich um einen zu Teil eingetragenen, gemeinnützigen und anerkannten Verein im eigentlichen Sinne. Verwirrend ist, dass auch hier der Begriff "Freiwillige Feuerwehr" genutzt wird, aber nicht gleichbedeutend mit der gemeindlichen Einrichtung Feuerwehr ist. Die Hauptaufgaben des Vereins sind unter anderem auch geschichtsträchtig:

1. Die Förderung des Brandschutzes in der Gemeinde
2. Das zur Verfügung stellen der aktiven Mannschaft
3. Und die Sozial- und Jugendarbeit

Der Verein finanziert sich aus Spenden, Erlösen von Veranstaltungen und den Mitgliedsbeiträgen.

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Die Vereinsmittel und so manche Eigenleistungen werden aber vor allem für die Anschaffung von Ausstattung und Gerätschaften der gemeindlichen Feuerwehr verwendet. Sie entlastet damit spürbar die gemeindlichen Finanzen und dient somit direkt oder indirekt der Sicherheit jedes einzelnen Bürgers. Auch fördert der Feuerwehrverein durch Vereinsaktivitäten die Kameradschaft der aktiven Mannschaft und bereichert das Gemeindeleben mit bekannten Traditions-Veranstaltungen und Aktivitäten. Wie andere Vereine auch, hat der Feuerwehrverein eine rechtlich geprüfte Vereinssatzung, laut der zum Beispiel regelmäßig Mitgliederversammlungen (besser bekannt als Jahreshauptversammlungen) abgehalten werden müssen. Zudem steht der Verein unter der Leitung eines Vorstandes und einen ihn dabei unterstützenden Verwaltungsrat. Anzumerken ist, dass die Zeiten leider vorbei sind in denen es für jeden Haus- oder Wohnungsbesitzer zum guten Ton gehörte, Mitglied im Feuerwehrverein zu sein Darum wird es immer schwieriger Mitglieder zu finden, welche die Feuerwehr gerne aktiv und/oder passiv unterstützen.


Doch keine Angst: Sollten Sie die Feuerwehr in einem Notfall benötigen, ist es natürlich völlig unerheblich, ob sie Mitglied im Verein sind oder nicht. Die Feuerwehr hilft jedem so schnell und so gut es irgend möglich ist. Aber vielleicht ist es gerade ein von ihren Spenden und Vereinsbeiträgen finanziertes Gerät, dass die Hilfe bei ihnen schneller und effektiver ablaufen lässt?